Nun ist es soweit: der Brexit ist vollzogen und wir sagen „Goodbye Großbritannien“. Im Zuge unserer Internationalisierung, immerhin haben wir erst vor Kurzem ein Büro in England eröffnet, tangiert uns das natürlich. Allerdings spielt dieses Thema für uns im Bereich Ersatzbrennstoffe nur eine indirekte Rolle. Unser Vertriebsfokus liegt aktuell auf dem skandinavischen Raum. In diese Gebiete vermarktet das Vereinigte Königreich seit einigen Jahren zuverlässig seine Abfallmengen zur energetischen Verwertung. Seit Ankündigung des Brexits sind die skandinavischen Märkte zusehends verunsichert, wie es nach einem ungeregelten Austritt weitergeht. Das hat unseren Bemühungen wiederum spürbar in die Hände gespielt. Wir konnten so als zweites Standbein einen guten Einstieg in die skandinavischen Märkte finden.
Norman Behrens, zuständig für den Bereich Ersatzbrennstoffe International, merkt an: „Letztlich bin ich überzeugt, dass die Abfallströme auch nach dem Brexit aus UK weiter in Richtung Skandinavien fließen. Wann dort allerdings Ruhe einkehrt und die Dinge ihren geregelten Weg gehen, weiß keiner genau. Wir jedenfalls wollen in diesen ‚unsicheren Zeiten‘ unser Dienstleistungspaket ‚Versorgungssicherheit‘ so gut es geht vermarkten und Marktanteile gutmachen.“
Unser neuer Mitarbeiter Dean Scanlan, verantwortlich für den Vertrieb von Holzpellets in England, ist zwar enttäuscht, dass das Vereinigte Königreich beschlossen hat, die EU zu verlassen, hofft jedoch, dass eine Einigung zwischen dem Vereinigten Königreich und der EU schnell erreicht werden kann und nicht zu sehr von den derzeitigen Bedingungen abweicht, die es als Vollmitglied hatte. Er erzählt: „Ich fand es ermutigend, dass die Brüning | Gruppe ein Büro im Vereinigten Königreich eröffnen wollte bei all der Unsicherheit, die den Brexit umgibt, und werte dies als ein wirklich positives Zeichen für die Bestrebungen der Gruppe, ihre Aktivitäten auf dem europäischen Markt auszuweiten. Ich denke, dass der britische Markt eine wichtige Rolle innerhalb der Strategie der Gruppe spielen kann, da die Nachfrage nach Biomasse im Vereinigten Königreich weiterhin steigt und das Land nicht über ausreichende Ressourcen verfügt, um diese Nachfrage zu bedienen. Unsicherheit schafft Chancen, und ich glaube, das war es, was das Managementteam spürte, als es beschloss, mit der Eröffnung eines britischen Büros fortzufahren.“
Er führt weiter aus: „Es ist eine wirkliche Ehre, der erste britische Mitarbeiter der Brüning | Gruppe zu sein, und ich würde es gerne als ein Zeichen des Vertrauens betrachten, das die Geschäftsleitung in mich persönlich setzt, denn es wäre für das Unternehmen einfacher gewesen, sich zurückzulehnen und abzuwarten, welche Auswirkungen der Brexit nach sich zieht. Ich bin erst seit Anfang des Jahres dabei und habe bereits zwei Wochen in Bremen verbracht, um meine Teamkollegen in der Pelletsabteilung kennenzulernen und mich mit den anderen Aktivitäten der Brüning | Gruppe vertraut zu machen. Meine Teamkollegen haben mir das Gefühl gegeben, sehr willkommen und ein geschätztes Mitglied des Teams zu sein, so dass mein erster Eindruck als Engländer, der in einem deutschen Unternehmen arbeitet, äußerst positiv war!“
Wir sind gespannt, wie es weitergeht, aber auch zuversichtlich, dass wir die Herausforderungen, die der Brexit mit sich bringt, meistern werden – in jeder Veränderung liegt auch immer eine Chance!